für das Geschäftsjahr 2019 - trotz Corona-Pandemie als Präsenzveranstaltung
Am 2. Oktober 2020 fand die Vertreterversammlung der Volksbank Lauterecken für das Geschäftsjahr 2019 statt. Da der Aufsichtsratsvorsitzende, Hans-Otto Weber erkrankt war, begrüßte die stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende, Dorothea Siedow, die Vertreter und Gäste im Landgasthof Pferdestall in Einöllen.
Rückblick auf das Jahr 2019
Das neue Vorstandsmitglied, Harald Gabriel, beschäftigte sich in seiner Rede mit den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im Allgemeinen und der aktuellen Entwicklung in der Finanzdienstleistungsbranche im Besonderen. Wie lange hält die Niedrigzinsphase eigentlich noch an? Diese Frage wird seit ihrem Beginn in regelmäßigen Abständen diskutiert – von Politikern, von Ökonomen, in den Medien, in Talk-Runden.
Noch vor Jahren haben selbst Fachleute nicht damit gerechnet, dass die Tiefzinsphase so lange anhalten würde. Immer wieder wurde eine baldige Zinswende prognostiziert, zum Beispiel 2015, als die amerikanische Notenbank Fed erstmals seit fast zehn Jahren ihren Leitzins erhöhte – allerdings nur geringfügig von 0,25 auf 0,5 Prozent. Von einem Ende der Niedrigzinsphase spricht im Moment keiner mehr.
Die Genossenschaftliche FinanzGruppe ist eine der größten Bankengruppen Deutschlands und ein wichtiger Faktor der deutschen Wirtschaft, eine starke, dezentrale Finanzgruppe, die zu keiner Zeit staatliche Hilfe benötigte. In Deutschland gibt es Stand 31.12.2019 exakt 841 selbstständige Volksbanken und Raiffeisenbanken. Das sind fusionsbedingt 34 Banken weniger als im Vorjahr. Mit 9.344 Bankstellen beweisen die Kreditgenossenschaften, dass sie weiter fest in den Regionen verankert bleiben. 140.000 Beschäftigte arbeiten für die Volks- und Raiffeisenbanken.
Die Genossenschaftliche FinanzGruppe betreut mehr als 30 Millionen Kunden. 18,6 Millionen Menschen sind Mitglieder und damit Teilhaber einer Volksbank oder Raiffeisenbank.
Er bedankte sich bei den Vertreterinnen und -vertretern der Bank für das partnerschaftliche und vertrauensvolle Miteinander. Ganz besonders dankte er dem Aufsichtsrat für die breite Unterstützung und den stets sachkundigen Rat.
Und es war ihm ein besonderes Anliegen, auch im Namen seines Vorstandskollegen, Herrn Wagner, allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren großen Einsatz zu danken. Sie sind es, die der Volksbank Lauterecken ein Gesicht geben. Ihr Einsatz, ihre Erfahrung und ihre Kreativität sind die Grundlagen für den gemeinsamen Erfolg.
Und nichts ist mehr so wie es war
Das alles überschattende Ereignis im Jahr 2020 - die Corona-Pandemie - hat alles in den Hintergrund gedrängt. Corona-Verordnungen und Lockdown brachten zahlreiche behördliche Einschränkungen im Geschäftsablauf. Im Rahmen einer aktivierte Notfallplanung mussten z.B. Zugangsbeschränkungen in den Geschäftsstellen eingerichtet und diverse Hygienemaßnahmen vorgehalten werden. Dennoch konnte der Geschäftsbetrieb immer aufrecht gehalten werden. Beratungstermine konnten und können zu jeder Zeit stattfinden.
Weiterhin trifft das Thema Regulatorik die Volksbank Lauterecken als kleine regionale Bank sehr hart. Auch hier ergab sich kein Stillstand und weitere, nicht unwesentliche Vorgaben wurden den Banken auferlegt. Die Auswirkungen sind erheblich und es müssen wachsende bürokratische und teilweise sehr komplexe Auflagen aus Meldepflichten, weiteren aufsichtsrechtlichen Vorgaben und auch aus Verbraucherschutzbestimmungen bewältigt werden. Dafür muss zusätzliches Personal vorgehalten werden.
Trotzdem ist es gelungen, im Kerngeschäft erfolgreich zu bleiben.
Die Bilanzsumme ist 2019 weiter gewachsen. Sie beträgt nun 247 Mio. Euro oder 15 Mio. EUR mehr als im Jahr zuvor. Auf der Aktivseite war dieses Wachstum erneut getrieben durch das Kreditgeschäft mit einer 4,3-prozentigen Steigerung gegenüber dem Vorjahr. Die Kundeneinlagen belaufen sich per 31.12.2019 auf 203,6 Millionen Euro, das ist eine Steigerung um 6,8 Prozent. Die Anleger vermeiden weiterhin langfristige Geldanlagen und bevorzugen liquide Anlageformen. Sicherheit und Verfügbarkeit haben weiterhin hohe Priorität.
Die stärkste Ertragssäule ist nach wie vor das zinsabhängige bilanzwirksame Geschäft. Die Bank leidet unter dem niedrigen Zinsniveau und dem Druck auf die Zinsmarge. Dennoch kann die Volksbank Lauterecken einen Jahresüberschuss nach Steuern von 1.565 TEUR ausweisen. Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Vertreterversammlung die Ausschüttung einer Dividende von 4,5 % auf die gezeichneten Geschäftsanteile vor.
Im Hinblick auf die Coronapandemie wurden alle Banken durch die BaFin aufgefordert im Geschäftsjahr 2020 keine Dividende auszuschütten. Zunächst wurde ein Ausschüttungsverbot bis zum 30.09.2020 verhängt. Zwischenzeitlich wurde das Ausschüttungsverbot auf den 31.12.2020 verlängert. Die Volksbank Lauterecken hat einen Antrag bei der BaFin gestellt trotzdem eine Dividende auszuschütten. Grund ist zum einen die solide Eigenkapitalausstattung und zum anderen die positive Ertragslage.
Üblicherweise berichtet die/der stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrats in der Vertreterversammlung über das Ergebnis der gesetzlichen Prüfung. Nachdem in diesem Jahr die stellvertretende Vorsitzende, Frau Dorothea Siedow, den erkrankten Vorsitzenden vertreten musste, übernahm Frau Simone Grub diese Aufgabe.